Der Präsident des Bremer Fußball-Verbands (BFV) hat die viel diskutierte Entscheidung verteidigt, wegen zahlreicher gewalttätiger Vorfälle im Amateurfußball an diesem Wochenende einen kompletten Spieltag in Bremen von der D-Jugend bis in den Herrenbereich abzusagen. «Es ist ein Zeichen, eine Mahnung, ein erhobener Zeigefinger. Wir als Verband haben keine Lust, eine Sportart auszurichten, in der Menschen verletzt, bedroht werden und sich unwohl fühlen», sagte Patrick von Haacke dem «Spiegel» (Samstag).
Der BFV-Chef sprach von «mindestens drei erheblichen Gewalt-Vorfällen auf unseren Plätzen» am vergangenen Wochenende und sieht darin ein Spiegelbild der Verhältnisse in ganz Bremen. «Es herrscht eine gewisse Verrohung in unserer Stadt, bestimmte Bereiche werden gemieden», sagte von Haacke. «Das spiegelt sich in einem emotionalen Sport, der auf Kontakt aus ist, schnell wider.»
In einem Sky-Interview vor dem Bundesliga-Spiel zwischen Werder Bremen und Borussia Dortmund am Samstagabend sprach der Fußball-Funktionär zudem von einem breiten Verständnis bei den Vereinen für die Entscheidung des Verbands. Sie sei «sehr positiv» aufgenommen worden, sagte von Haacke.
«Klar, vereinzelte Mannschaften waren etwas brummig. Wenn man gerade einen Lauf hat, dann möchte man spielen. Aber insgesamt überwiegt das Verständnis für die Maßnahme und für den Punkt, dass wir sagen wollen: 'Hey, stopp! Denkt nach! Hört auf, euch so zu benehmen!»
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