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Kein Festakt an Uni Lüneburg wegen Demo gegen AfD-Politiker

Leuphana sagt Festakt ab. (Archivbild) / Foto: Philipp Schulze/dpa
Leuphana sagt Festakt ab. (Archivbild) / Foto: Philipp Schulze/dpa

Wegen Sicherheitsbedenken sagt die Leuphana Universität den großen Festakt am Ende des Semesters ab. AfD-Politiker waren eingeladen - dagegen regte sich Protest.

Lüneburg (dpa/lni) - Wegen Sicherheitsbedenken angesichts von angekündigtem Protest gegen die Einladung von AfD-Politikern hat die Leuphana Universität in Lüneburg den Festakt zum Abschluss des akademischen Jahres abgesagt. Auch das anschließende Sommerfest am Mittwoch wurde kurzfristig gecancelt. «Angesichts interner Diskussionen um die angekündigte Teilnahme von zwei Abgeordneten an dieser Veranstaltung, die Mitglieder der Partei Alternative für Deutschland (AfD) sind, scheint es geboten, dass die Universitätsgemeinschaft zunächst die Möglichkeit bekommt, die Situation zu bewerten und eine gemeinsame Position für das weitere Vorgehen zu erarbeiten», heißt es in einem Schreiben von Uni-Präsident Sascha Spoun an die Beschäftigten. 

Grund für die Absage seien Sicherheitsbedenken vor dem Hintergrund bereits angekündigter Demonstrationen von «universitätsexternen Akteuren», vor denen die Polizei gewarnt habe. Die zum Semesterabschluss vorgesehenen Ehrungen und Auszeichnungen sollen zu einem späteren Zeitpunkt stattfinden.

Die Uni-Leitung lädt grundsätzlich alle Mitglieder des Wissenschaftsausschusses des niedersächsischen Landtages unabhängig von ihrer Parteizugehörigkeit zu wichtigen Veranstaltungen ein. Derzeit hat die AfD-Abgeordnete Jessica Schülke den Vorsitz des Ausschusses. Zudem stand Frank Rinck als Bundestagsabgeordneter der AfD aus Niedersachsen auf der Gästeliste. 

Vor dem Hintergrund, dass die AfD vom Verfassungsschutz als Verdachtsfall eingestuft sei, werde die Hochschule die Einladungsstrategie neu bewerten, schreibt Spoun: «Die bei dieser Bewertung anzuwendenden Kriterien haben ihre Grundlage darin, dass die Leuphana entschieden gegen ein menschenverachtendes, diskriminierendes, exkludierendes, antisemitisches, faschistisches oder wissenschafts- und gleichstellungsfeindliches Weltbild eintritt.» Zuvor hatte die «Landeszeitung» über die Absage berichtet.

Schülke kritisierte in einer Stellungnahme den Uni-Präsidenten dafür, dass er die angekündigte Demo nicht verurteilt habe. Sie erhob zudem schwere Vorwürfe gegen den Lehr- und Wissenschaftsbetrieb der Universitäten: «Die seit Jahrzehnten stattfindende Radikalisierung linker Studentenschaften sollte nicht darüber hinwegtäuschen, dass ein großer Teil des Lehrkörpers sich längst von den Prinzipien der Wissenschaft verabschiedet hat und zu jenem autoritären Personenkreis gehört, der an Intoleranz zu Andersdenkenden nicht mehr zu überbieten ist», wird sie in einer Mitteilung der AfD-Fraktion im Landtag zitiert. Sie sprach zudem von gewaltbereiten politischen Interessengruppen, die sich zu einem großen Teil in Universitäten herausbildeten. 

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