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Dialog zum Umgang mit dem Wolf wieder aufgenommen

Der Wolf bleibt ein Streitthema zwischen Tierhalten und Naturschützern in Niedersachsen. / Foto: Philipp Schulze/dpa
Der Wolf bleibt ein Streitthema zwischen Tierhalten und Naturschützern in Niedersachsen. / Foto: Philipp Schulze/dpa

Der Wolf steht unter strengem Schutz, doch Weidetierhalter beklagen seit Jahren eine Zunahme der Wolfsrisse. Niedersachsens Landesregierung versucht, alle Parteien an einen Tisch zu bekommen.

Beim Streitthema Wolf suchen Niedersachsens Landwirte und Jäger auf der einen und Naturschützer auf der anderen Seite wieder gemeinsam nach Lösungen. Anfang April hatte das Aktionsbündnis aktives Wolfsmanagement, zu dem Tierhalter und Jäger gehören, seine Mitgliedschaft im Dialogforum Wolf der Landesregierung ruhen lassen, weil die Regierung seine Mitarbeit missachte. Jetzt wurden die Gespräche wieder aufgenommen.

«Wir wissen, der Wolf wird hier bleiben, er macht aber auch Probleme», sagte Umweltminister Christian Meyer in Hannover. Das Land werde sich daher dafür einsetzen, den Herdenschutz zu verbessern und auch schnelle Abschüsse zu ermöglichen. 

Minister sieht guten Erhaltungszustand des Wolfs erreicht

«Unser Ziel ist es, dass wir spätestens im Herbst wieder Schnellabschüsse machen», sagte der Grünen-Politiker. Der gute Erhaltungszustand des Wolfs sei aus seiner Sicht in Niedersachsen erreicht. Darüber hinaus sollen die Tierhalter für gerissene Schafe und Ziegen eine pauschale Prämie erhalten - vorausgesetzt, sie haben Maßnahmen zum Herdenschutz ergriffen. Die Halter von Rindern und Pferden sollen beim Bau von Zäunen gefördert werden.

Die Landesregierung hatte das Dialogforum Anfang 2023 begonnen. Meyer hatte damals erklärt, das Ziel sei eine sachliche Diskussion über ein «möglichst konfliktarmes Nebeneinander von Menschen, Weidetierhaltung und Wolf». Auch Wissenschaft und Kommunen werden einbezogen. 

Oberverwaltungsgericht hatte Schnellabschuss gestoppt

Bund und Länder hatten sich Ende 2023 auf ein Verfahren für schnellere Wolfsabschüsse geeinigt. Während zuvor nach einem Wolfsriss eine DNA-Analyse abgewartet werden musste und nur der Wolf zum Abschuss freigegeben wurde, der das Weidetier gerissen hatte, sind nach der neuen Regel unter bestimmten Bedingungen auch Abschüsse möglich, ohne dass die Frage nach der Identität des geschossenen Wolfs gestellt wird. Das Land wollte diese Regel erstmals in der Region Hannover anwenden. Mehrere Vereine gingen jedoch dagegen vor. Das Oberverwaltungsgericht in Lüneburg stoppte die Genehmigung schließlich. 

Zur Finanzierung hatte die rot-grüne Landesregierung vor kurzem angekündigt, dass im Jahr 2025 rund neun Millionen Euro für die Entschädigung von Nutztierhaltern, deren Tiere von Wölfen gerissen wurden, sowie für Maßnahmen zur Prävention zur Verfügung stehen sollen.

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