Mit Live-Musik und Kostümen haben viele Tausend Menschen im Harz die Walpurgisnacht gefeiert. Viele kamen am frühen Dienstagabend als Hexen oder Teufel verkleidet, wie ein dpa-Fotograf in Braunlage in Niedersachsen beobachtete. Dort gab es einen Umzug mit geschmückten Traktoren. Kinder saßen auf Besenstiel-Anhängern, Hexen und Teufel tanzten auf der Straße. Schaulustige waren auch mit einem Feuerwerk gelockt worden.
In Thale mit dem Hexentanzplatz, in Schierke am Fuß des Brockens und in Wernigerode hätten zusammen gut 15 000 Besucher gefeiert, hieß es aus dem Polizeirevier Harz in Halberstadt. Die Veranstaltungen seien friedlich abgelaufen. Es habe nur einige wenige Strafanzeigen und Verwarngelder gegeben, darunter aber nichts Gravierendes. Die Beamten seien bis etwa 2.00 Uhr unterwegs gewesen.
Im niedersächsischen Teil des Harzes zählen die Orte Braunlage, St. Andreasberg, Bad Grund und Hahnenklee zu den Hochburgen für die Feste rund um die Walpurgisnacht. Hier feierten laut Angaben eines Polizeisprechers in Goslar insgesamt rund 18 000 Menschen. Es sei zwar vereinzelt zu lokalen Streitigkeiten und Strafanzeigen gekommen, jedoch verliefen die Feiern insgesamt friedlich, hieß es.
Die Walpurgisnacht soll nach der heiligen Walburga benannt sein. Goethe legte einst den literarischen Grundstein für die wilden Feste: Nach einer Brockenbesteigung im Jahr 1777 hielt er im «Faust» das teuflische Treiben fest.
Nach altem Volksglauben treffen sich in der Nacht zum 1. Mai Hexen auf dem Brocken, auch Blocksberg genannt, um mit dem Teufel zu tanzen und zu feiern. Zudem wird mit viel Geschrei der Winter ausgetrieben und der Frühling begrüßt. Die Walpurgisnacht ist eine der größten Touristen-Attraktionen im Harz.
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