Goldene Halsketten, Anhänger und bemalte Keramik: Rund 2500 Jahre alte Schätze der Etrusker sind von diesem Freitag an im Landesmuseum Hannover zu sehen. Die Ausstellung «Gründer Roms. Etruksische Schätze aus der Villa Giulia» beschäftigt sich mit dem Volk, das zur Zeit der Gründung Roms in Mittelitalien lebte und großen Einfluss auf den zentralen Mittelmeerraum hatte. Die Schau will aber auch den Blick über die Antike hinaus öffnen, wie das Museum am Donnerstag mitteilte. Es gehe außerdem um die Begeisterung des Bürgertums für das Altertum, die im 19. Jahrhundert in ganz Europa aufkam. Die Antike wurde zu einem wichtigen Bezugspunkt für Gesellschaft, Politik und Wissenschaft.
Beispielhaft für das Interesse am Altertum steht die Goldschmiede-Familie Castellani. Augusto Castellani (1829-1914) sammelte Schätze der Etrusker, seine Sammlung ist erstmals in Deutschland zu sehen. Rund 100 Leihgaben - ergänzt um hauseigene Objekte - geben nach Museumsangaben einen «spannenden Einblick in die Welt der Eisenzeit Italiens». Die Ausstellung wird in Kooperation mit dem Etruskischen Nationalmuseum, der Villa Guilia in Rom, präsentiert.
«Mit der Kultur der Etrusker reisen wir weiter zurück in die Vergangenheit, wollen aber auch auf die Aktualität von Archäologie für nationale Bewegungen hinweisen», sagte Katja Lembke, Direktorin des Landesmuseums Hannover. Römer und Etrusker seien ideelles Vorbild für die Staatsgründung Italiens gewesen. Die Ausstellung «Gründer Roms» läuft bis zum 1. September im Landesmuseum Hannover in der Nähe des Maschsees.
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