Weil er Informationen aus Ermittlungsverfahren an Kokain-Händler weitergegeben haben soll, muss sich ein Staatsanwalt von Mittwoch (9.00 Uhr) an vor dem Landgericht Hannover verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 39-Jährigen 14 Fälle von besonders schwerer Bestechlichkeit sowie Verletzung des Dienstgeheimnisses und Strafvereitelung im Amt vor.
Unter anderem soll der seit Oktober in Untersuchungshaft sitzende Jurist die Kokain-Bande vor einer Razzia gewarnt haben, sodass sich Drogenbosse ins Ausland absetzten. Dem Dezernenten aus der Betäubungsmittel-Abteilung der Staatsanwaltschaft Hannover wird vorgeworfen, insgesamt 65.000 Euro von den Kokain-Händlern angenommen zu haben.
Boxtrainer mitangeklagt wegen Beihilfe zur Bestechung
«Die aktuellen Anklagevorwürfe werden von meinem Mandanten vollständig bestritten», sagte Verteidiger Timo Rahn vor Prozessbeginn der dpa. Es gilt die Unschuldsvermutung.
Mitangeklagt wegen Beihilfe zur Bestechung ist ein 41 Jahre alter Boxtrainer, der in zwölf Fällen als Mittelsmann fungiert haben soll. Die Taten sollen sich zwischen Juni 2020 und März 2021 ereignet haben. Die Anklage hat die Staatsanwaltschaft Osnabrück erhoben.
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