Im Fall um den auf Rügen mutmaßlich gezielt angefahrenen 13-Jährigen aus Bremen ist gegen den Fahrer Anklage erhoben worden. Ein Sprecher des Amtsgerichts Stralsund bestätigte auf Nachfrage einen Bericht des Norddeutschen Rundfunks (NDR). Der Prozess soll in drei bis vier Wochen beginnen.
Laut Polizeiangaben war der Cabriofahrer Mitte August vergangenen Jahres im Ort Prora (Gemeinde Binz) absichtlich auf den Schüler zugerast. Der Achtklässler aus Bremen, der mit sieben weiteren Schülern unterwegs war, soll den Autofahrer zuvor mit einer Geste provoziert haben. Anschließend flüchtete der Mann vom Unfallort.
Anfang September hatten die Ermittler mitgeteilt, nach einer Durchsuchung das vermeintliche Tatfahrzeug gefunden zu haben. Halter ist der jetzt angeklagte 47-Jährige. Das Cabrio war zunächst sichergestellt worden. Im Oktober war dem Verdächtigen dann der Führerschein entzogen worden. Die Staatsanwaltschaft sieht aufgrund der bisherigen Indizien den dringenden Verdacht, dass der Fahrzeughalter zum Tatzeitpunkt auch der Fahrer war und als ungeeignet zum Fahren eines Autos anzusehen sei.
Mehrere Meter durch die Luft geschleudert
Der Fahrer soll bei dem Vorfall nach einigen Metern gewendet haben und mit erheblicher Geschwindigkeit und laut Zeugenaussagen mit einer bewussten Lenkbewegung direkt auf den Jungen zugerast sein. Bei dem frontalen Zusammenstoß wurde der Schüler mehrere Meter durch die Luft geschleudert, bevor er auf einer Grünfläche zum Liegen kam. Schwer verletzt wurde er mit einem Rettungshubschrauber ins Krankenhaus gebracht. Nach wenigen Tagen konnte der Schüler aus Bremen aus dem Krankenhaus entlassen werden.
Copyright 2025, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten