Mit dem Pflanzen von Vergissmeinnicht soll in Bremen ein Zeichen für Menschen mit Demenz und deren Angehörige gesetzt werden. Die blaue Blume stehe symbolisch für Erinnerung, Mitgefühl und Solidarität, teilten die Organisatoren mit. Das sei zentral im Umgang mit Menschen mit Demenzdiagnose. Die Pflanzaktion geht noch bis zum 29. April.
«Menschen mit Demenz erleben im Alltag immer wieder Ausgrenzung oder ziehen sich selbst zurück – aus Angst, aufzufallen oder Fehler zu machen», meint Tanja Meier, Geschäftsführerin der Demenz Informations- und Koordinationsstelle (DIKS). «Dabei ist Teilhabe und Gemeinschaft so wichtig für Lebensqualität und emotionale Stabilität.»
Wer an der Aktion «Vergiss-mein-nicht» teilnehmen möchte, kann sich online dafür anmelden. Mehr als 40 Einrichtungen, Vereine und Engagierte registrierten sich vorab, wie die Organisatoren mitteilten. Nach dem Kaufen und Pflanzen der Blumen sind die Beteiligten dazu aufgerufen, Fotos von der Aktion in sozialen Medien zu teilen.
Rund 15.000 Bremerinnen und Bremer mit Demenz
Das Projekt soll Aufmerksamkeit für Menschen mit Demenz wecken und um Wertschätzung für die Pflege der Angehörige werben. «Rund 15.000 Menschen im Land Bremen sind an Demenz erkrankt – ein Großteil der Betroffenen wird von Familie und Freunden betreut und gepflegt», sagt Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard (Linke). «Weitere Beratungs- und Vernetzungsangebote sind dringend notwendig.»
Das Gesundheitsressort gründete nach eigenen Angaben eine Arbeitsgruppe Demenz, die Veranstaltungen und Fortbildungen entwickeln soll. Das Thema steht auch beim Bremer Fachtag Demenz am 22. September im Fokus. «In Bremen muss noch mehr für pflegende Angehörige und Demenzerkrankte getan werden», betont Meier.
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