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Langzeitfolgen nach Corona: Schwierige Diagnostik und Therapie

Long- oder Post-Covid sind für die Betroffenen ein schlimmer Einschnitt, viele kämpfen über lange Zeit mit Erschöpfung und Schwäche. (Symbolbild) / Foto: Sebastian Gollnow/dpa
Long- oder Post-Covid sind für die Betroffenen ein schlimmer Einschnitt, viele kämpfen über lange Zeit mit Erschöpfung und Schwäche. (Symbolbild) / Foto: Sebastian Gollnow/dpa

Die Corona-Pandemie mag für die meisten vorbei sein, doch für viele Betroffene bedeuten Long- und Post-Covid einen langwierigen Kampf. Die Diagnostik und Therapie gestalten sich schwierig.

Während für die meisten Menschen die Corona-Pandemie Geschichte sein dürfte, bedeuten Long- und Post-Covid für viele Betroffene noch immer einen mühsamen und langwierigen Kampf. Es bleibe aber schwierig, eine verbindliche Zahl der Betroffenen zu nennen, teilte das niedersächsische Gesundheitsministerium auf dpa-Anfrage mit. Anfängliche Studien hätten bis zu 40 Prozent der Corona-Infizierten als Long- beziehungsweise Post-Covid-Betroffene vorhergesagt, inzwischen werde von etwa fünf bis zehn Prozent der Infizierten ausgegangen. Allerdings seien die Symptome unterschiedlich ausgeprägt.

Für eine beweisende Diagnostik und auch Therapie des Post-Covid-Syndroms gebe es bisher kaum evidenzbasierte Empfehlungen, teilte das Ministerium zur Erklärung mit. Nach früheren Angaben der AOK, mit über drei Millionen Versicherten die größte Krankenversicherung in Niedersachsen, wurden aber 2023 deutlich weniger Menschen wegen Post-Covid, Long Covid oder eines chronischen Erschöpfungssyndroms krankgeschrieben als in den vorangegangenen Pandemie-Jahren. 

Tausende Beratungsgespräche über Hotline

Zwischen März 2020 und Dezember 2023 erhielten demnach 12.300 der knapp 800.000 durchgehend AOK-versicherten Beschäftigten mindestens eine Krankschreibung wegen der Langzeitfolgen von Covid-19. Der Spitzenwert wurde mit 371 Betroffenen je 100.000 Beschäftigte im April 2022 erreicht und sank bis Ende vergangenen Jahres auf 137.

Seit August gibt es nach Angaben des Ministeriums eine vom Land und der AOK Niedersachsen eingerichtete Beratungshotline als zentrale Anlaufstelle. Dort gingen demnach bis Ende April 5.977 Anrufe ein, 1.965 Gespräche wurden angenommen. Laut Datenbank des Ministeriums wurden über die Hotline bislang 1.703 Gespräche geführt. Die Differenz zwischen Anrufvolumen und geführten Gesprächen ergebe sich vor allem aus technischen Schwierigkeiten wie schlechten Verbindungen, die zu weiteren Anrufen geführt hätten, aber nur einmal dokumentiert worden seien. 

Ambulanzen sollen helfen

Das Ministerium betonte zudem, die Landesregierung nehme Long- und Post-Covid «sehr ernst». Daher seien im Land zwei Ambulanzen für Long- und Post-Covid-Patientinnen und -Patienten an der Medizinischen Hochschule Hannover und an der Universitätsmedizin Göttingen eingerichtet worden. Ziel sei, eine möglichst frühzeitige und interdisziplinäre Behandlung zu ermöglichen - vor allem solle Menschen geholfen werden, die lange Zeit arbeits- oder schulunfähig seien oder mit schwerwiegender chronischer Erschöpfung zu kämpfen hätten. 

Dabei seien die Optionen der Behandlung individuell - ein chronischer Geruchs- und Geschmacksverlust werde anders therapiert als die psychischen Symptome einer Long- oder Post-Covid-Erkrankung. Im Falle des chronischen Fatigue-Syndroms werde derzeit etwa das sogenannte Pacing empfohlen, also ein schonender Umgang mit den eigenen Energieressourcen, um Überlastung zu vermeiden. Es bestehe aber noch viel Forschungsbedarf.

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