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Krankenkasse: Ärzte verschreiben wieder mehr Antibiotika

Die Anzahl der Verschreibungen von Antibiotika ist wieder auf dem Niveau der Vor-Corona-Zeit. (Symbolbild) / Foto: Monika Skolimowska/dpa
Die Anzahl der Verschreibungen von Antibiotika ist wieder auf dem Niveau der Vor-Corona-Zeit. (Symbolbild) / Foto: Monika Skolimowska/dpa

Ärztinnen und Ärzte in Niedersachsen kehren bei der Anzahl der Antibiotika-Verordnungen zum Vor-Corona-Niveau zurück. Doch zu viel Verbrauch kann Resistenzen fördern, warnt eine Krankenkasse.

Ärzte in Niedersachsen haben 2023 gesetzlich versicherten Patienten mehr Antibiotika verschrieben als in den Jahren zuvor. Mit rund 3,4 Millionen Packungen sei erstmals wieder das Vor-Corona-Niveau von 2019 erreicht und sogar leicht übertroffen worden, teilte die Krankenkasse AOK in Hannover mit. Sie beruft sich auf eine eigene Analyse auf Grundlage von Zahlen der Kassenärztlichen Vereinigung. 

Bei der Medikamentenart gab es aber Unterschiede: Standardantibiotika wurden mehr, Reserveantibiotika weniger verschrieben. Die Verordnungen von Standardantibiotika für alle gesetzlich Versicherten in Niedersachsen stiegen im Vergleich zu 2019 um rund 15 Prozent, wie eine AOK-Sprecherin sagte. Der Vorstandschef der AOK Niedersachsen, Jürgen Peter, warnte vor dieser Entwicklung. Ein verstärkter Einsatz von Antibiotika berge die Gefahr, dass sich zunehmend Resistenzen entwickelten. 

Bei den verschriebenen Reserveantibiotika wurde dagegen ein Rückgang von vier Prozent registriert. Diese werden eingesetzt, wenn herkömmliche Antibiotika nicht mehr wirken. Peter begrüßte den Rückgang. «Hier gilt nach wie vor die goldene Regel so wenig wie möglich und so gezielt wie nötig», sagte er laut Mitteilung. Um Wirksamkeit sicherzustellen, sei es wichtig, für die Gefahr von Resistenzen zu sensibilisieren.

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