20 Prozent der Beschäftigten in Niedersachsen fühlen sich einer Erhebung zufolge bei Hitze während der Arbeit stark belastet. Das seien rund 840.000 Erwerbstätige, teilte eine Sprecherin der Krankenkasse DAK-Gesundheit mit. Mehr als zwei Drittel sehen demnach ihre Leistungsfähigkeit durch Extremtemperaturen eingeschränkt, etwa ein Fünftel habe hitzebedingte Gesundheitsprobleme. Das ist ein Ergebnis aus dem DAK-Gesundheitsreport 2024 für Niedersachsen. Grund seien unter anderem stickige Luft in Büroräumen und Werkshallen sowie Bruthitze auf Baustellen. An diesem Mittwoch wird der bundesweite Hitzeaktionstag begangen.
«Unser Report zeigt alarmierend, wie Hitzewellen bereits jetzt die Arbeitsbedingungen beeinflussen und sich auf Wohlbefinden, Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Beschäftigten auswirken», sagte Dirk Vennekold, Landeschef der DAK-Gesundheit, laut einer Mitteilung. In Niedersachsen liege der Anteil der stark hitzebelasteten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer noch knapp unter dem Bundesniveau von 23 Prozent. Hitze sei das größte durch den Klimawandel bedingte Gesundheitsrisiko - auch für die Beschäftigten, sagte Vennekold. Er forderte eine Bewusstseinswende und mehr Aufklärung beim Klima- und Hitzeschutz.
Insbesondere jüngere Erwerbstätige im Alter zwischen 18 und 34 Jahren fühlten sich laut der Studie durch Hitze stark beeinträchtigt, ebenso Menschen mit einer chronischen körperlichen oder psychischen Erkrankung. Auch Beschäftigte, die überwiegend im Freien sowie körperlich arbeiteten, seien deutlich stärker belastet.
Für den Report "Gesundheitsrisiko Hitze. Arbeitswelt im Klimawandel" wurden die Daten von 225.000 erwerbstätigen DAK-Versicherten in Niedersachsen ausgewertet und rund 1000 Beschäftigte in Niedersachsen im Alter zwischen 18 und 65 Jahren befragt.
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