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Besorgnis bei Blutspendediensten: Versorgung mit lebenswichtigen Blutpräparaten gefährdet

Die Versorgungslage bei Blutspendediensten ist angespannt. (Symbolbild)  / Foto: Patrick Pleul/dpa
Die Versorgungslage bei Blutspendediensten ist angespannt. (Symbolbild) / Foto: Patrick Pleul/dpa

Blutspendedienste warnen: Erkältungswelle beeinträchtigt Versorgung mit Blutpräparaten. Appell an Erstspender zur Sicherstellung

Auf die Versorgung mit lebenswichtigen Blutpräparaten in den kommenden Wochen blicken Blutspendedienste für mehrere Bundesländer besorgt voraus. «Die Bedarfe der Kliniken sind zurzeit hoch, zeitgleich hat die Erkältungswelle die Blutspende fest im Griff», sagte Felix Roeren vom Zentralinstitut in Springe. Die Lage sei angespannt, sagte Roeren, der für die DRK-Blutspendedienste der Landesverbände Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Oldenburg, Bremen und Mecklenburg-Vorpommern spricht. 

Für die sichere Versorgung aller Gebiete werden dem Institutssprecher zufolge mindestens 10.000 Blutkonserven am Lager benötigt. In den letzten Tagen stieg die Zahl von etwa 9.400 auf 9.800 (Stand 6.12.). «Es geht also langsam wieder in eine bessere Richtung», sagte Roeren. Aufgrund des hohen Bedarfs könne dieser Bestand aber schnell wieder einbrechen. «Somit können wir noch keine Entwarnung geben», betonte Roeren. Nach den jüngsten Zahlen sind derzeit besonders die Blutgruppen A+, 0+ und B- betroffen und die Vorräte reichten nur für wenige Tage. 

Viele Faktoren für weniger Spenden 

In Zeiten einer Erkältungswelle besuchen nach Angaben des Blutspendedienstes weniger Personen die Termine, was zu der angespannten Lage führt. Vor allem in der Adventszeit und über den Jahreswechsel hinaus, wenn zahlreiche Feier- und Brückentage anstehen, gilt es als zunehmend schwieriger, den Bedarf an Blutspenden in Deutschland zu decken. 

«Alleine in Niedersachsen benötigen wir jeden Tag bis zu 2.300 Blutspender, für alle Gebiete bis zu 3.000», bezifferte Roeren den täglichen Bedarf. Alle sieben Sekunden braucht ein Mensch in Deutschland laut Statistik ein Blutpräparat. Am häufigsten seien Krebspatienten betroffen, aber auch bei Herz- und Darmerkrankungen, komplizierten Geburten oder Unfällen komme das Blut zum Einsatz.

Appell an mögliche Erstspender 

Die Blutspendedienste werben verstärkt um Erstspender, um auch die künftige Versorgung sicherzustellen und um die konstante Blutspende-Bereitschaft wie zuletzt in Niedersachsen auch halten zu können. Fürs Blutspenden muss man grundsätzlich gesund und mindestens 18 Jahre alt sein sowie mindestens 50 Kilogramm wiegen. Problematisch in einer Krankheitswelle sei, dass nach einer Erkältung mit Fieber vier Wochen, ohne Fieber zwei Wochen, auf die Blutspende verzichtet werden müsse.

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