Das sanierungsbedürftige Schloss Marienburg südlich von Hannover bleibt wegen Konflikten in den Schlagzeilen: Der Stiftungsrat der Stiftung Schloss Marienburg hat den Stiftungsvorstand Ulrich von Jeinsen mit sofortiger Wirkung abberufen. Hintergrund seien «grobe und wiederholte Pflichtverletzungen», teilte die Stiftung am Mittwoch mit.
Befristet bis Ende des Jahres wurde Christine Fiedler zum Stiftungsvorstand berufen. Die Ausschreibung für die dauerhafte Besetzung dieser Stelle werde zeitnah veröffentlicht, hieß es. Er kenne die Gründe für seine Abberufung bisher nicht, sagte von Jeinsen der dpa. Aus seiner Sicht habe es unüberbrückbare Differenzen hinsichtlich der Wirtschaftlichkeit der Stiftung gegeben. Der 72-Jährige war seit Ende 2023 Stiftungsvorstand.
Im Stiftungsrat sitzen Ernst August Prinz von Hannover junior als Vorsitzender, Niedersachsens Kulturminister Falko Mohrs (SPD), dessen Staatssekretär Joachim Schachtner und der Präsident der Region Hannover, Steffen Krach (SPD). Schon seit Jahren stehen 27,2 Millionen Euro von Bund und Land für die Sanierung des Schlosses bereit.
«Wie schnell gelingt es uns, die Marienburg zu sanieren?»
«Im Moment geht es um die Frage: Wie schnell gelingt es uns, die Marienburg zu sanieren?», sagte Minister Mohrs kürzlich im dpa-Interview. Eine Kernaufgabe des Stiftungsvorstands sei, die Sanierung voranzutreiben. «Und in der Tat bin ich nicht zufrieden damit, dass der letzte Stand, der uns im Stiftungsrat vorgelegt wurde, darauf hindeutet, dass erst 2026 konkret in die Sanierung eingestiegen werden soll.» Zuvor sei von 2024 die Rede gewesen. «Konkrete Planungsschritte müssen parallel erfolgen, um zügiger voranzukommen. Dazu zählt beispielsweise die Hangabsicherung», sagte der Minister.
Derzeit sind die meisten Räume der maroden Marienburg für Besucherinnen und Besucher gesperrt. Die Sanierung dauert voraussichtlich bis zum Jahr 2030. Vor der Schließung besichtigten bis zu 120.000 Menschen jährlich das Schloss auf einer Anhöhe nahe Pattensen in der Region Hannover.
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