Mit der Sonne kamen auch die Gäste: Die zweite Hälfte der niedersächsischen Sommerferien hat das Geschäft bei den Gastgebern in den Urlaubsregionen angekurbelt. Und noch ist die Saison nicht zu Ende. Für den August, in dem viele wichtige Bundesländer noch Urlaub haben, gibt es positive Signale, wie aus einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur bei Niedersachsens Urlaubsregionen hervorgeht.
Lüneburger Heide gut ausgelastet
Die Lüneburger Heide meldet eine gute Ferienauslastung. «Wir sind happy, die Planzahlen sind erfüllt», sagte der Geschäftsführer der Lüneburger Heide GmbH, Ulrich von dem Bruch. Man halte das hohe Niveau der vergangenen Jahre nach der Corona-Zeit. Dazu habe zum Ende der Schulferien in Niedersachsen das Wetter gut mitgespielt.
Derzeit profitierten die Gastgeber noch von den Urlaubern aus Nordrhein-Westfalen, wo die Ferien erst am 20. August enden. Zur Heideblüte bis in den September hinein gebe es nicht mehr viele freie Betten.
Zudem hat von dem Bruch einen neuen Trend ausgemacht: «Im letzten Jahr kamen die Familien zum Wandern, nun sind sie vermehrt mit dem Fahrrad unterwegs. Das ist schon auffällig.»
Buchungen im Harz ziehen langsam an
Im Harz blieb die erste Hälfte der Ferien in Niedersachsen hinter den Erwartungen zurück. Wegen des Wetters hat es weniger Tagesgäste und kurzfristige Buchungen gegeben. «Der Juni war verhalten, der Juli etwas besser, nun scheint es anzuziehen», sagte die Geschäftsführerin des Harzer Tourismusverbandes, Carola Schmidt. Nicht zuletzt wegen der unkomplizierten Buchungsmöglichkeiten im Internet würden Gäste auch künftig stark auf kurzfristige Buchungen setzen und diese vom Wetter abhängig machen.
Dennoch seien die Gastgeber nicht unzufrieden, zumal das Wetter besser werde und die Ferien in den wichtigen Märkten Hamburg und Berlin noch bis zum 28. und 30. August laufen. Schmidt erkennt zudem eine Normalisierung des Geschäftes: «Die letzten Sommer auch während Corona haben uns verwöhnt. Eigentlich ist der Harz kein Hauptreiseziel im Sommer.»
Küste setzt noch auf Gäste aus NRW
In Ostfriesland ziehen Gastgeber und Tourismusorte eine gemischte Bilanz. Unterm Strich seien die meisten Betriebe «einigermaßen zufrieden», sagte Wiebke Leverenz von der Marketinggesellschaft Ostfriesland Tourismus in Leer. Die Bilanz falle mitunter aber auch von Betrieb zu Betrieb und von Ort zu Ort verschieden aus, einige Gastgeber seien auch «sehr zufrieden». «Das Wetter in den letzten Wochen hat auf jeden Fall gutgetan, was kurzfristige Buchungen und Tagesgäste betrifft», sagte Leverenz. Gerade viele Ausflügler kämen bei Sommerwetter auch spontan etwa für einen Strandbesuch an die Nordsee.
Insgesamt sei die Auslastung während der Ferien in Niedersachsen nach bisherigen Zahlen in der Region mit einer Belegung von 70 bis 90 Prozent akzeptabel gewesen. Auch wegen des zeitweise auch an der Küste trüben Sommers habe es aber noch Luft nach oben gegeben. «Eine Vollauslastung hatten wir nicht», sagte die Tourismus-Expertin. Ob die Saison in Ostfriesland bei den Gästezahlen an das vergangene Jahr anschließen könne, sei noch nicht absehbar. 2023 reichte fast wieder an das Vor-Corona-Niveau heran.
Noch läuft die Hochsaison an der niedersächsischen Nordsee auch noch, denn die langen Sommerferien in Bayern und Baden-Württemberg haben gerade erst begonnen, und auch in Nordrhein-Westfalen dauern die Ferien noch bis Mitte August. «NRW ist ein sehr, sehr wichtiger Quellmarkt für uns», sagte Leverenz.
Auch deshalb liegt für die gesamte Nordseeküste eine Bilanz noch nicht vor. Zwar sei der Markt in Niedersachsen und Bremen wichtig, ein Fazit lasse sich aber erst ziehen, wenn die Ferien in NRW enden, teilte eine Sprecherin der Tourismus-Agentur Nordsee (Tano) mit, die länderübergreifend Küstenorte in Niedersachsen und Bremen vermarktet.
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