Zwölf Tage dreht sich im Mai bei der 35. «Kulturellen Landpartie» (KLP) im Wendland alles um das Thema Rechtsextremismus. «Eigentlich hat fast jeder eine Aktion zu «Solidarisch gegen Rechts», sagt Sprecherin Eva Bothe. «Wir hoffen, dass bei den Besuchern die politische Intention eine Rolle spielt.» Jährlich strömen rund 40.000 Interessierte in die dünn besiedelte Gegend, das sind fast so viele Menschen, wie im Landkreis Lüchow-Dannenberg leben (etwa 50.000). «Das ist eine Herausforderung, weil man nie weiß, wie der Besucheransturm an den verschiedenen Orten sein wird», erklärt Bothe.
Von Himmelfahrt bis Pfingsten (9. bis 20. Mai) bieten 85 Veranstalter an 73 Orten - im Programm heißen sie Wunderpunkte - Aktionen und Ausstellungen an. Zum Protest gegen Rechtsextremismus werde es auch eine übergreifende Installation auf Feldern und Gärten geben. Auch das letztjährige Motto «Wasser» spiele bei einigen Anbietern noch eine Rolle.
Die gemeinsamen Themen sollen die Identität der Veranstalter stärken. Früher verband der Protest gegen Atomkraft die politisch engagierten Bewohner, nun sollen es weiter aktuelle Themen sein. Entstanden ist die «Kulturelle Landpartie» 1989 aus der Widerstandsszene gegen die Atomenergie. In den vergangenen Jahren seien auch jüngere Leute dazugestoßen, bewerben für eine Veranstaltung kann man sich aber nur, wenn man bereits zwei Jahre im Wendland wohnt. Und viel größer soll das vielfältige Programm auch nicht werden. «Die Größe, die es jetzt hat, ist ideal», sagt die Sprecherin.
Der Anreise- und Pendelverkehr zwischen den Ausstellern ist zuletzt immer stärker angewachsen, viele Interessierte kommen mit dem Auto. «Deswegen bieten wir erstmals einen eigenen Fahrradverleih an einigen Orten für zehn Euro am Tag an», sagt Bothe. Zusätzlich gebe es professionelle Anbieter. Während der KLP gebe es Direktverbindungen per Bahn von Hamburg, zusätzliche Züge und mehr Möglichkeiten, Räder mitzunehmen.
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