Im Tarifkonflikt bei Volkswagen sind auch Beschäftigte am Standort im ostfriesischen Emden für rund zwei Stunden in einen Warnstreik getreten. Angestellte unterbrachen am Vormittag ihre Arbeit und zogen mit Pfeifen, Bannern und Plakaten vor das Werkstor. Dort versammelten sich bei einer Kundgebung der IG Metall nach vorläufigen Gewerkschaftsangaben rund 4.000 Beschäftigte. Erst am Wochenende war bei Europas größtem Autobauer die Friedenspflicht ausgelaufen, in der Arbeitskämpfe nicht erlaubt waren.
Die IG Metall rief zu Warnstreiks an neun der zehn deutschen Volkswagen-Standort auf. Bei Volkswagen in Emden arbeiten rund 8.000 Beschäftigte. Der VW-Standort ist der wichtigste industrielle Arbeitgeber in Ostfriesland.
Daniel Friedrich, Bezirksleiter der IG Metall Küste, kritisierte in einer Rede, dass der VW-Vorstand trotz der laufenden Tarifverhandlungen weiterhin am Plan von Werkschließungen festhalte. «Was ist das für ein Laden da oben, nehmt euren Hut oder organisiert mit uns gemeinsam Zukunft», rief er. Die Beschäftigten seien bereit, Kompromisse zu machen, aber es brauche eine Lösung für alle Beteiligten - am besten noch vor Weihnachten. «Nehmen Sie diese Pläne vom Tisch, ansonsten brennt Weihnachten nicht nur der Baum, sonst brennt jedes einzelne Werk. Dann geht es erst richtig los», sagte Friedrich an den VW-Vorstand gerichtet.
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