Nach dem Anschlag auf eine Verdi-Demonstration in München zieht die Gewerkschaft auch in Niedersachsen Konsequenzen. «Uns bestürzt der Vorfall», sagte die stellvertretende Landesbezirksleiterin Stefanie Reich. «Aus Respekt vor den Verletzten und ihren Angehörigen können wir auch in Niedersachsen und Bremen bei Kundgebungen und Warnstreiks vorerst nicht so weitermachen, wie bisher - mit Trillerpfeifen und lauter Musik.»
Zudem wolle man sich noch mit Behörden und Sicherheitskräften abstimmen. «Wir sind auch in der Vergangenheit immer vor jeder Aktion in Kontakt mit den Versammlungsbehörden und der Polizei gewesen und haben auch sicherheitsrelevante Fragen besprochen», sagte Reich. «Das werden wir jetzt intensivieren.»
Hintergrund zur Tat in München
Ein 24 Jahre alter Afghane war am Donnerstag am Münchner Stiglmaierplatz in eine Gruppe von Menschen gefahren, als dort eine Demonstration der Gewerkschaft Verdi stattfand. 36 Menschen wurden verletzt, darunter ein erst zwei Jahre altes Kind. Die Ermittler gehen von einem islamistischen Hintergrund aus.
Auch in Hannover hatte Verdi am Donnerstagvormittag zu einer Großkundgebung aufgerufen, an der 5.000 Menschen teilnahmen. Hintergrund ist der Tarifstreit im öffentlichen Dienst.
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