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Keine Einigung bei Tarifverhandlungen in der Metall- und Elektroindustrie im Norden

Auch in der dritten Tarifverhandlungsrunde in der Metall- und Elektroindustrie im Norden wurde keine Einigung gefunden. / Foto: Felix Müschen/dpa
Auch in der dritten Tarifverhandlungsrunde in der Metall- und Elektroindustrie im Norden wurde keine Einigung gefunden. / Foto: Felix Müschen/dpa

Kein Durchbruch bei den Tarifverhandlungen in Metall- und Elektroindustrie. IG Metall fordert 7% Gehaltserhöhung, Arbeitgeber bieten 1,7% ab 2025.

Bei den Tarifverhandlungen in der Metall- und Elektroindustrie im Norden hat es weiterhin keine Einigung gegeben. «Wir bewegen uns in Trippelschritten, aber wir bewegen uns», sagte der Verhandlungsführer der IG Metall Küste, Daniel Friedrich. Das Angebot der Arbeitgeberseite komme zu spät, sei zu wenig und habe eine zu lange Laufzeit. 

Das Angebot der Arbeitgeber sieht eine Erhöhung ab Juli 2025 um 1,7 Prozent und eine weitere ab Juli 2026 um 1,9 Prozent vor, bei einer Laufzeit des Tarifvertrages von 27 Monaten. Die IG Metall fordert hingegen eine Lohnerhöhung von 7 Prozent und eine Erhöhung der Ausbildungsvergütung um 170 Euro bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. 

In den nächsten Tagen müsse beraten werden, ob sich die Arbeitgeberseite bewege und man in weitere Verhandlungen einsteigen könne. Friedrich betonte: «Wir sind, glaube ich, alle gemeinsam in der Verantwortung, jetzt da vorne raus auch zu überlegen: Wollen wir eine weitere Eskalation oder wollen wir zu Lösungen kommen.» 

Nordmetall sieht Dialog am Verhandlungstisch

Die IG Metall Küste wolle daher den Druck mit weiteren Warnstreiks erhöhen. «Die Menschen müssen die Möglichkeit haben, auch ihre Unzufriedenheit mit dem Angebot der Arbeitgeber zeigen zu können», erklärte Friedrich. Zudem sei in der nächsten Woche ein «Küstenaktionstag» geplant. 

Nach Ansicht der Verhandlungsführerin des Arbeitgeberverbandes Nordmetall, Lena Ströbele, müssten die Forderungen hingegen am Verhandlungstisch besprochen werden und «nicht auf der Straße». Gleichzeitig sei in der dritten Verhandlungsrunde eine Klarheit geschaffen wurde, über die derzeitige wirtschaftliche Situation.

«Wo wir uns noch nicht einig sind in der Bewertung, ist aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Situation: was braucht es jetzt? - Und was ist vor dem Hintergrund angemessen und machbar für die Betriebe», so Ströbele. Nun müsse weiter sondiert und geschaut werden, dass ein tragbarer Kompromiss für Beschäftigte und Unternehmen herauskomme.

Warnstreiks in der Nacht

Vor Beginn der dritten Verhandlungsrunde haben sich etwa 2000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der deutschen Metall- und Elektroindustrie nach Angaben von IG Metall Küste und der Polizei bei einer Demonstration auf dem Kieler Matrosenplatz versammelt. Zunächst starteten laut Polizei 250 Demonstranten am Rathausplatz und 800 Protestierende am Ostufer bei der Werft von Thyssenkrupp Marine Systems.

Zudem hat die IG Metall mit Protestaktionen in der Nachtschicht erste Warnstreiks in der deutschen Metall- und Elektroindustrie gestartet. Auch im Norden haben sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mehrerer Industriebetriebe beteiligt. «Starker Auftakt der Warnstreiks in der Nacht: In 17 Betrieben an der Küste haben ganze Nachtschichten die Arbeit niedergelegt. Insgesamt beteiligten sich 1850 Kolleginnen und Kollegen», sagte ein Sprecher der Gewerkschaft IG Metall Küste. 

Mitarbeiter seien beispielsweise bei Airbus, dem Aluminiumhersteller Speira und anderen Industrieunternehmen im Norden für einige Stunden in den Ausstand getreten. Bei ZF Airbag Germany in Laage bei Rostock stand etwa nach Aussage des Gewerkschaftssekretärs, Armin Zander, die Produktion von 1.00 bis 2.00 Uhr still. Beim Windkraft-Zulieferer EEW, ebenfalls im Rostocker Überseehafen, ruhte laut Gewerkschaft die Arbeit zwischen 1.30 Uhr und 2.30 Uhr. Dort hätten sich mehr als 100 Beschäftige beteiligt.

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