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IG Metall fordert 7 Prozent mehr Lohn für Beschäftigte in der Metall- und Elektroindustrie

Eine Mappe mit Tarifverträgen liegt auf einem Tisch. / Foto: Julian Stratenschulte/dpa/Archiv
Eine Mappe mit Tarifverträgen liegt auf einem Tisch. / Foto: Julian Stratenschulte/dpa/Archiv

Die IG Metall in Niedersachsen verlangt eine Lohnsteigerung von 7 Prozent und höhere Ausbildungsvergütungen, um die Kaufkraft zu stärken und die Wirtschaft anzuschieben.

Mit mehr Kaufkraft die Wirtschaft anschieben: Die IG Metall in Niedersachsen verlangt eine Lohnsteigerung von 7 Prozent für die Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie. Außerdem will die Gewerkschaft eine deutliche Erhöhung der Ausbildungsvergütungen um 170 Euro je Ausbildungsjahr erreichen. Beides soll für zwölf Monate gelten, wie die Tarifkommission am Freitag für die Verhandlungsrunde 2024 beschloss.

«Nach wie vor sitzt der Inflationsschock tief in den Geldbeuteln der Beschäftigten», sagte der Verhandlungsführer der IG Metall, Thorsten Gröger. Es gelte nun, die Kaufkraft zu stärken und auf diese Weise auch die Wirtschaft anzuschieben. Die Jugend steht ihm zufolge dabei im Fokus, weil vor allem Auszubildende und junge Menschen massiv unter den Folgen der Teuerungen leiden.

Mit derselben Forderung will die Gewerkschaft in die Verhandlungen für den Haustarif bei Volkswagen gehen. Voraussichtlich ab Oktober soll es auch um 7 Prozent mehr Geld für rund 120.000 VW-Beschäftigten der VW-Standorte Braunschweig, Emden, Hannover, Kassel, Salzgitter und Wolfsburg sowie einigen Konzerntöchtern gehen. Auch die Auszubildenden bei VW sollen im selben Maße wie Azubis in der Metall- und Elektroindustrie profitieren.

Die Belegschaft des Autobauers habe eine klare Erwartungshaltung. «Es muss spürbar mehr Geld geben», sagte die Gesamtbetriebsratsvorsitzende Daniela Cavallo. Mit Blick auf möglicherweise schwierige Verhandlungen schob sie hinterher: «Ich kann Volkswagen nur davor warnen, in den kommenden Monaten zu überreizen.» Bei den Beschäftigten sparen zu wollen und gleichzeitig auf mehr Performance und Effizienz abzuzielen, passe nicht zusammen.

Mit Unverständnis reagierte der Arbeitgeberverband NiedersachsenMetall. Obwohl sich die Branche inmitten einer Rezession befinde und die Gewerkschaft selbst vor einer Deindustrialisierung warne, bringt sie eine der höchsten Entgeltforderungen der vergangenen 30 Jahre auf den Weg, sagte der Hauptgeschäftsführer des Verbandes, Volker Schmidt.

Am 9. Juli will die Gewerkschaft die Forderung aller regionalen Tarifkommissionen bündeln und ein bundesweites Forderungspaket vorstellen. Im September sollen in Niedersachsen die Verhandlungen dem Arbeitgeberverband NiedersachsenMetall starten. Die Friedenspflicht läuft nach Gewerkschaftsangaben Ende Oktober aus.

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