Der Landtagsabgeordnete Jozef Rakicky verlässt mit sofortiger Wirkung die AfD. «Die AfD Niedersachsen ist zu einer "Kaderpartei" geworden», kritisierte der Politiker in einer Mitteilung, in der er den Parteiaustritt bekanntmachte. Parteiinterne Netzwerke der persönlichen und finanziellen Abhängigkeiten würden die Entscheidungsprozesse beherrschen. Diese Entwicklung könne und wolle er nicht weiter mittragen, sagte Rakicky.
Aus der AfD-Fraktion war er bereits Anfang des Jahres ausgetreten. Rakicky war nach eigenen Angaben seit 2016 in der AfD. In der Partei seien inzwischen Opportunismus, Intrigen und Loyalitäten wichtiger als persönliche Integrität und Kompetenz, sagt er.
Der AfD-Vorsitzende in Niedersachsen, Ansgar Schledde, begrüßte den Schritt. Nach dem Fraktionsaustritt sei das nur konsequent. Die von Rakicky erhobenen Vorwürfe bezeichnete Schledde als absurd. «Hier spricht wohl vor allem ein gekränktes Ego», sagte der Parteichef.
Schledde forderte Rakicky auf, sein Landtagsmandat niederzulegen. Der damalige AfD-Fraktionschef Stefan Marzischewski-Drewes hatte dies bereits Anfang des Jahres nach Rakickys Austritt aus der Fraktion gefordert.
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