Mehr als tausend Gewerkschaftsmitglieder haben nach Angaben der IG Metall an einer Großkundgebung zu den aktuellen Tarifverhandlungen in der Metall- und Elektroindustrie vor dem Airbus-Standort in Bremen teilgenommen. «Die Stimmung war super», sagte die Geschäftsführerin der IG Metall Bremen, Ute Buggeln.
Neue Warnstreiks in Bremen nächste Woche
In der kommenden Woche solle es am 7. November einen weiteren Aktionstag mit Warnstreiks geben, sagte Buggeln. Die dritte Runde der Tarifverhandlungen sei aus Sicht der Gewerkschaft unbefriedigend verlaufen. Wahrscheinlich am 11. November finde die nächste Verhandlungsrunde statt, sagte Buggeln.
Die Warnstreiks begannen in Bremen um Mitternacht mit Kundgebungen bei Mercedes Benz, Grammer System und Lear Corporation. Am Vormittag und Mittag folgten Warnstreiks am Airbus-Standort Bremen, bei Thermo Fisher Scientific, Gestra, ZF Aftermarket sowie beim Hydro Extrusion Werk Uphusen geplant. In den Betrieben arbeiten nach Gewerkschaftsangaben mehr als 6.000 Angestellte.
Warnstreiks auch in Niedersachsen
Auch im Nordwesten Niedersachsens - unter anderem bei der Meyer Werft in Papenburg, bei Krone in Werlte (Landkreis Emsland), Thyssenkrupp Marine Systems und EWD in Emden sowie Hydro in Achim (Landkreis Verden) - waren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu Warnstreiks aufgerufen. Die Gewerkschaft hatte auch zu Warnstreiks in Hamburg, Schleswig-Holstein und in Mecklenburg-Vorpommern aufgerufen.
Gewerkschaft und Arbeitgeber liegen noch weit auseinander
Die IG Metall fordert für die Beschäftigten sieben Prozent mehr Lohn für zwölf Monate sowie 170 Euro mehr für die Auszubildenden. Das Angebot der Arbeitgeber sah nach der zweiten Verhandlungsrunde in zwei Schritten mehr Geld über eine Laufzeit von 27 Monaten vor: zunächst Mitte 2025 ein Plus von 1,7 Prozent, ein Jahr später noch einmal 1,9 Prozent. Zudem sei eine «überproportionale Anhebung» der Auszubildendenvergütung vorgesehen.
Bei der dritten Tarifrunde am Dienstag in Kiel erzielten die Gewerkschaft und der Arbeitgeberverband Nordmetall nach eigenen Angaben keinen Durchbruch. Die Verhandlungen betreffen mehr als 130.000 Angestellte in Nordwest-Niedersachsen, Hamburg, Bremen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern.
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